Freitag, 18. Juni 2010

Zum Schluss

Ich hoffe, wir konnten mit diesem Blog unterhaltenswertes und interessantes berichten und auch Nichtfliegern einen Eindruck in die private Fliegerei geben. Wir sind für jeden Kommentar dankbar und planen schon den nächsten Flug - natürlich auch wieder mit Blog!

Vielen Dank an alle Leserinnen und Leser

Uwe & Otto

Es geht zurück

Um 10.00 Uhr haben wir unsere Maschine mit billigem schwedischen Spirt vollgetankt und es geht los. Das Wetter sieht noch recht ungemütlich aus - tiefe Bewölkung und kalt. Wir haben unseren Flugplan im Flight-Planning-Centre in Stockholm telefonisch aufgeben. Ein toller freundliche Service, der auch eine ausführliche Wetterberatung enthält. Zusätzlich sind alle Wetterinformationen im Internet verfügbar. Da könnte sich Deutschland ein gehöriges Stück abschneiden. Bei uns kostet eine telefonische Wetterberatung sehr viel Geld (kostenpflichtig Servicenummer). Das Flugwetterberatungsangebot der Deutschen Flugsicherung ist ebenfalls kostenpflichtig. Ob dieser Weg in Deutschland der Richtige ist, haben wir schon oft diskutiert. Sicherlich ist in Schweden die Hemmschwelle zu eine ausführlichen Wetterberatung deutlich niedriger und sie wird daher auch bestimmt öfter genutzt. Aus meiner Sicht ein echter Beitrag zur Flugsicherheit - so wie es in Deutschland vor einiger Zeit auch einmal war!

Wir melden uns gleich nach dem Start auf der Piste 30 bei Sweden Control an und fliegen in rund 1000 Fuss entlang der Küste über Malmö an den südlichsten Zipfel von Schweden. Von dort aus geht es über das Meer nach Rügen. Am vorgesehenen Meldepunkt zwischen den Ländern melden wir uns per Funk bei Sweden Control ab und bedanken uns für den immer sehr zuvorkommenden und freundlichen Service. Wir gehen dann auf die Frequenz von Bremen Information. Unser Flug führt uns weiter nach Süden, auf etwa der selben Strecke wie beim Hinflug. Es ist dicht bewölkt und wir können nicht all zu hoch fliegen, was aber im Norddeutschen Tiefland kein Problem ist. In der Gegend der Müritzer Seenplatte wird es zudem noch ziemlich dunstig. Es bleibt aber alles fliegbar und wir sind froh, dass wir auf der Informationsfrequenz von Bremen ständig Verkehrsinformationen erhalten. Währen des Flugs holen wir uns noch ein aktuelles Wetter von Erfurt ein - die Nachrichten sind gut. Mittlerweile haben wir auch Rückenwind und fliegen um die 130 Knoten schnell in Richtung Thüringer Wald. Wir landen kurz vor 14.00 Uhr in Schweinfurt-Hassfurt um noch den Rest des Weltmeisterschaftsspiel Deutschland - Serbien anzuschauen. Leider ist auf dem Flugplatz keine Möglichkeit. Auf der Terrasse steht eine ältere Dame. Otto spricht sie an und sie erklärt sich spontan bereit uns in die Stadt zu fahren. Dort sehen wir dann noch die zweite Halbzeit - eines leider glücklosen deutschen Teams. Gegen 17.30 Uhr ist dann für mich die Reise zu Ende - wir landen wohlbehalten wieder in Mengen. Nachdem der ganze Papierkram erledigt und die Maschine getankt ist, fliegt Otto weiter nach Regensburg. Mittlerweile ist auch er gut angekommen.

Der letzte Abend in Schweden

Wir sind gegen 18.30 Uhr nach einem schönen Rückflug wieder in Landskrona angekommen und werden dort übernachten. Am Abend gehen wir in eine Pizzeria. Ganz anderst als bei uns werden hier in Schweden sehr viele Pizzerien von türkischen Gastwirten oder Gastwirten aus dem Nahen Osten betrieben. Es gibt eine bunte Mischung aus Pizzas, Kebap und anderen Gerichten. Etwas ratlos stehen wir vor einer Liste mit rund 50 Pizzen. Auf der Zutatenliste verstehen wir nur einen Teil. Ich entscheide mich für eine Pizza nach Art des Kochs und bekomme eine Salami-Peperoni-Pizza, die zusätzlich dicht mit Kebap bedeckt ist. Die Pizza schmeckt ausergewöhnlich aber sehr gut. Leider schaffe ich nur die Hälfte.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Leider schon wieder auf dem Rueckweg

Auch die schoenste Reise geht zu Ende. Aber ganz reibungslos geht auch die Rueckreise nicht. Wir planen zunaechst nach Stockholm zu fliegen. Dort gibt es inmitten der Stadt einen alten Flughafen (Barkaby), den wir vor drei Jahren schon mal angeflogen sind. Ein toller Anflug mitten uber die schwedische Hauptstadt. Anschliessend soll es dann auf direktem Weg nach Suedschweden gehen, wo wir uebernachten wollen, bevor wir morgen den Rueckflug nach Deutschland antreten.
Wir sitzen nach dem Fruehstueck im Hotel und machen die Flugplanung. Natuerlich haben wir die neuesten Karten dabei. Als wir aber den Flugplan von Finnland nach Schweden telefonisch aufgeben, muessen wir leider erfahren, dass Barkaby seit wenigen Wochen geschlossen ist. Also heisst es wieder umplanen. Stattdessen wollen wir nach Norrköping suedlich von Stockholm fliegen und dann weiter.
Bei tollem Wetter fliegen wir von Helsinki aus los. Aber so einfach ist das gar nicht. Wir stehen rund 15 Minuten am Abflug, bis wir die Freigabe (Cleared for take off) bekommen. Quasi im Minutentakt landen Flugzeuge und es gibt keine Luecke fuer uns.
Endlich klappt es und wir fliegen erneut entlang der finnischen Suedkueste nach Westen. Am Grenzuebertrittpunkt auf dem Meer zwischen Finnland und Schweden melden wir uns bei Stockholm Controll und werden auf einen suedlichen Umweg geschickt, weil eine Gefahrengebiet vor der Kueste aktiv ist, in dem das Militaer scharf schiesst. Anschliessend bekommen wir eine erneute vollkommen unkompliziert unsere Freigabe fuer den Flug ueber die Schaeren an der Kueste entlang und landen nach rund drei Stunden auf dem Regionalflughafen von Norrköping. Der Anflug war wirklich beeindruckend. Es geht eine tiefe Bucht entlang ins Landesinnere - eine wunderschoene Landschaft.
Nach einer Stunde geht es weiter. Wir landen noch auf einem "Feld- und Wiesenflugplatz" unterwegs und kommen gegen sechs Uhr in Landskrona an. Dort werden wir heute uebernachten, mit Freunden aus Schweden zum Essen gehen und dann morgen zurueck nach Deutschland fliegen.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Ein toller Tag in Helsinki

Wir hatten ja bereits von Mariehamn unsere Zimmer in Helsinki bestellt. Das war alles andere als einfach. Da in Helsinki mehrere Kongresse stattfinden, lag ein Einzelzimmer zwischen 150 bis 200 Euro. Nach laengerer Recherche im Internet finde ich doch tatsaechlich in einem deutschen Hotel Reservierungs System Zimmer fuer 56 Euro inclusive Fruehstueck. Wir koennen das gar nicht glauben und recherchieren zunaechst im Internet. Ein Anruf im Hotel fuehrt zu einem Angebot ueber 120 Euro. Schnell buchen wir, auch wenn das Hotel etwas ausserhalb der Stadt liegt. Letztlich liegt es in etwa zwischen Flugplatz und Stadt und wir sehen im Internet, dass nicht weit vom Hotel entfernt eine UBahnStation in Richtung Stadtmitte geht.
Nach der Landung nehmen wir ein Taxi und fahren zum Hotel. Dort erwartet uns eine Ueberraschung. Es handelt sich um ein direkt am Meer gelegenes grosses Konferenzhotel mit sehr gutem Standard.
Vom Hotel aus nehmen wir den Bus zur Metrostation und fahren in die Stadt. Nach Stadtrundfahrt und Schifffahrt durch die vorgelagerten Inseln ist es schnell Abend und wir finden auf Grund einer Empfehlung das Fischrestaurant SEA HORSE. Dort essen wir zu Abend uns sind erneut begeistert. Ich esse ein Lachssuppe die viel eher an ein Lachsgulasch erinnert und anschliessend einen Fisch mit Meerrettich und Kartoffeln. Absolut lecker und frisch. Gegen 24.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und ich schreibe noch schnell diesen Blogbeitrag auf dem Hotelcomputer. Leider kaempfe ich mit dem finnischen Tastaturlayout und finde weder Umlaute, Anfuehrungszeichen oder Bindestriche. Ich hoffe, der Beitrag ist trotzdem lesbar.
Ach so, draussen ist es uebrigens noch ziemlich hell. Es wird hier die ganze Nacht nicht richtig dunkel.

Hallo Helsinki

Nach einer eher durchwachsenen Nacht wache ich gegen 6 Uhr auf, weil draussen immer wieder ein pulsierendes Geraeusch ertoent. Es klingt, als ob ein Kanal durchgespuelt wuerde und tatsaechlich, nach wenigen Minuten stinkt es erbaermlich aus dem Ablauf im Bad. Da ich eh nicht mehr schlafen kann, stehe ich auf und wir treffen uns um 07.30 Uhr zu einem eher duerftigen Fruehstueck. Letztendlich sind wir froh, als wir das Hotel verlassen.
Auf dem Flughafen fackeln wir nicht lange. Otto geht direkt zum Flugzeug, das wir schon am Vortag getankt hatten. Ich gehe auf den Tower, wo ein anderer aber genau so freundlicher Fluglotse sitzt. Waehrend er mich mit den Wetterinformationen fuer die Strecke nach Helsinki versorgt, gebe ich den Flugplan auf. Die Wetteraussichten sind perfekt und kurz nach 9 Uhr starten wir in Richtung Helskinki.
Es folgt ein wunderschoener Flug entlang der finnischen Suedkueste ueber Hunderte oder gar Tausende von kleinen Inseln, teilweise mit Hausern und kleinen Haefen. Der Himmel ist blau und ohne Wolken und der Wind kommt fast von hinten, so dass wir mit rund 120 bis 130 Knoten unterwegs sind. Nach knapp eineinhalb Stunden umfliegen wir die Stadt Helsinki im S[den ueber das Meer und steuern direkt den Flughafen Malmi an. Dabei haben wir einen tollen Blick auf die Stadt und die vorgelagterten Inseln samt Burg.
Endlich geschafft, unser Ziel ist erreicht.

Dienstag, 15. Juni 2010

Und wieder kein Erfolg!

Um 10.00 Uhr fahren wir mit dem Taxi auf den Flughafen. Ohne Probleme kommen wir auf den Tower und werden freundlich begrüßt: "Ach ihr seit gestern abend noch mit dem Flugzeug hier gelandet". In Deutschland unmöglich - wenn ich auf einem kommerziellen Flughafen nach der offiziellen Betriebszeit landen würde, dann käme keine freundliche Begrüßung sondern sehr wahrscheinlich ein saftiges Bußgeld in Frage. Wieder einmal hat sich unsere Einschätzung zum Fliegen in Skandinavien (sh. hierzu auch erste Blogbeiträge) bestätigt. Und es kommt noch besser: Da wir nach der offiziellen Betriebszeit gelandet sind, müssen wir auch keine Landegebühren bezahlen. Lediglich 5 Euro Parkgebühren fallen an. Wir können das fast nicht glauben. Der freundliche Fluglotse versorgt uns mit allen Informationen und tatsächlich, die Strecke über Turku nach Helsinki sieht viel besser aus. Die Wolkenuntergrenzen sind deutlich höher.
Aber es kommt meist nicht so wie man denkt - dieser alte Spruch trifft auch für uns zu. Während wir die Flugplanung machen und einen Flugplan aufgeben zieht Nebel und Dunst auf. Am Ende ist die Untergrenze über dem Flugplatz in 700 Fuß. Unmöglich zu fliegen!
Wir fahren zurück ins Hotel und schon kommt die nächste negative Überraschung. Nein, wir haben nur noch ein Zimmer frei, so die freundliche Dame an der Rezeption. Die Alternative ist ein Zwei-Sterne-Hotel in der Innenstadt, das lediglich zwei Euro pro Zimmer billiger ist. Zähneknirschend akzeptieren wir und rufen uns erneut ein Taxi, das uns in das Hotel Esplanade bringt. Eigentlich ein mondäner Name für ein Hotel. Die Wirklichkeit sieht jedoch deutlich trauriger aus. Nur so viel: Ich hoffe, ich kann in dem Bett überhaupt schlafen.
Am Abend dann doch noch ein freudiges Ereignis. Wir finden das wohl das beste Restaurant in Mariehamn direkt am Hafenkai und essen wirklich guten Fisch, von der Fischsuppe bis zu rafinierten Hauptspeisen. Jeder Bissen ist sein Geld wert (wenn es auch nicht preiswert ist).
Während wir essen, wird das Wetter immer besser. Am Ende haben wir blauen Himmel ohne Wolken. Kaum zu glauben, aber das ist halt auch Skandinavien. Leider ist es noch kalt und windig. Wir sind aber sicher, dass wir morgen nach Helsinki fliegen und buchen über Internet gleich ein Hotel.
Soweit so gut - bin überzeugt, dass wir auch morgen Interessantes berichten können.